Schlagworte: Arge Italien im BDPh e.V.
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Jürgen Glietsch
• Briefe aus Italien nach Österreich 1861 bis 1875
Schlagworte:
Österreich
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Stephan Jürgens
• Macchina bollatrice dalle Officine Enrico Dani di Firenze Die Stempelmaschine des Enrico Dani
Schlagworte:
Enrico Dani
Maschinenstempel
Postautomation
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Andreas Hohmann
• Vom Schatten ins Licht - "Einfache" Belege unter der Lupe
Schlagworte:
Studien zu einzelnen Marken / Markenserien
Der italienische Telegrafendienst wurde immer durch den Staat betrieben. In den Jahren 1933 bis 1938 und von 1951 bis 1960 wurden die Freiflächen auf Vorder- und Rückseite der Telegrammformulare mit Werbung versehen. Vorbild hierfür waren sicherlich die Werbeflächen auf den Postkarten der Jahre 1919 bis 1923 (Filagrano R 1 - R 5), deren Erlöse dem Roten Kreuz zugutekamen und die Marken mit Werbeanhängsel aus den Jahren 1924/25. Die Werbung wurde hauptsächlich auf die Formulare gedruckt, die zur Auslieferung des Telegramms an den Empfänger benutzt wurden. In den Jahren 1935 bis 1938 gab es aber auch auf den Formularen, mit denen Telegramme aufgegeben werden konnten, Werbeeindrucke. Ist die Werbung auf den Formularen aus der Zeit des Königreichs durchgängig schwarz/weiß gehalten, wird in der Republik insbesondere für die Werbung der Firma Olivetti eine zweite Druckfarbe - hier kommen Blau, Braun, Rot und Grün vor - verwendet. Auf 224 Seiten bilden die drei Autoren über 260 verschiedene Telegrammforrnulare ab, das Werk ist durchgängig farbig gedruckt und bietet über ein Punktesystem eine Bewertungsgrundlage.
Autor: Stephan Jürgens
Die Kooperation mit der italienischen Post ermöglicht es der "Associazione Nazionale Collezionisti Annullamenti Italiani" - der A.N.C.A.l‚ wie sich die nationale Vereinigung der italienischen Stempelsammler abgekürzt nennt - ein beeindruckendes Werk vorzulegen. War das Vorgängerwerk "Annulli Speciali ltaliani 1871 - 1920", im Jahre 2003 im Eigenverlag erschienen, noch in schwarz/weiß gedruckt werden, ist der nun vorliegende, 320 Seiten starke Band komplett in Farbe auf Hochglanzpapier gedruckt. Dies mag bei Stempeln, die ja in der Regel in Schwarz vorliegen, etwas übertrieben erscheinen, bewirkt aber, dass die Stempel, die in Grün oder Violett abgeschlagen wurden, sich auch dem Sprachunkundigen sofort erschließen. Wo wir beim Thema sind: Die Texte des Vorwortes, der Einführungen in die einzelnen Kapitel und die Überschriften liegen sowohl in italienisch als auch in englisch vor, die Texte zu den einzelnen Stempel nur in italienisch.
Liest sich das Vorgängerwerk streckenweise wie eine Geschichte der Weltausstellungen, in der die Stempel eher am Rande vorkommen, sind die Hintergrundtexte nun zumindest typographisch gestrafft worden, was der Übersichtlichkeit des Gesamtwerkes gut bekommen ist. Hatte man vor sechs Jahren noch für jede Ausstellung und jeden Kongress eine eigene Seite begonnen, was bei manchen Anlässen, zu denen es nur einen Stempel gibt, dazu führte, dass hier als Platzfüller durchaus auch nichtphilatelistisches Material benutzt wurde, stehen jetzt eindeutig die Stempel im Vordergrund, die Belege sind bis auf wenige Ausnahmen auf Belegseiten gebündelt und nichtphilatelistisches Material findet sich nur noch im Von1vort. insgesamt macht dieses Werk nun den gereiften Eindruck eines Handbuches und Kataloges, wobei man sich bei der Bewertung eines Punktesystems bedient, welches in sechs Abstufungen von "leicht zu beschaffen" bis zu "0-5 Exemplare bekannt" reicht.
Alles in allem ein äußerst empfehlenswertes Werk zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsleistungs-Verhältnis. Hoffen wir, dass die italienische Post genügend Exemplare zur IBRA mitbringt, da dieses Werk nicht nur Stempelsammler ansprechen wird, sondern wegen des enthaltenen "Thematische lndexes" auch für Thematiker äußerst interessant ist.
Autor: Stephan Jürgens